Härteprüfung (HT)

ANWENDUNG

Die Härteprüfung ist definiert als „eine Prüfung zum Bestimmen des Widerstands, den ein Werkstoff der dauerhaften Verformung durch Eindringen eines härteren Eindringkörpers entgegensetzt“. Die Härte gehört jedoch nicht zu den Grundeigenschaften eines Werkstoffs. Deswegen müssen Sie, um die korrekten Schlüsse aus einer Härteprüfung zu ziehen, den quantitativen Wert immer in Bezug zu Folgendem setzen:
 

  • Die am Eindringkörper anliegende Kraft
  • Das jeweilige Last-Zeit-Profil und die Lasteinwirkdauer
  • Die Form des jeweiligen Eindringkörpers

 

Mithilfe von Härteprüfung können Sie Materialeigenschaften, wie Festigkeit, Zähigkeit und Verschleißfestigkeit, beurteilen und so besser entscheiden, ob ein bestimmter Werkstoff oder eine bestimmte Werkstoffbehandlung für Ihre Zwecke geeignet ist.
 

Sollen Härteprüfergebnisse miteinander verglichen werden, so ist dies ohne Vergleichsmessung nur für dasselbe Prüfverfahren bei denselben Prüfparametern (Belastungsart, Art der Messung, Messgröße, Eindringkörpergeometrie, Eindringkörperwerkstoff, Größe der Belastung) möglich.

VORTEILE

Generell unterscheidet man vier Härteprüfmethoden, die jeweils eigene Vorteile bieten und unterschiedliche Anforderungen haben. Für jede Härteprüfung gibt es eigene Normen, die genaue Anweisungen hinsichtlich der Verfahren und Anwendung der jeweiligen Prüfung enthalten. 

VERFAHREN

Bei der Härteprüfung wird ein Gegenstand (Eindringkörper) mit vorgegebenen Abmessungen und vorgegebener Last in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffs gedrückt. Dabei wird die Härte durch Messen der Eindringtiefe des Eindringkörpers oder durch Messen der Größe des vom Eindringkörper hinterlassenen Eindrucks bestimmt.

 

  • Zu Härteprüfungen, bei denen die Eindringtiefe gemessen wird, gehören unter anderem :
    • Rockwell
      • Generell für größere Probengeometrien gedacht
      • „Schnelltest“ hauptsächlich für metallische Werkstoffe
      • Auch geeignet für anspruchsvollere Prüfungen, wie die Prüfung nach Jominy (HRC) (Stirnabschreckversuch)

         

  • Zu Härteprüfungen, bei denen die Größe des vom Eindringkörper hinterlassenen Eindrucks gemessen wird, gehören:
    • Vickers
      • Härteprüfung aller Feststoffe, einschließlich metallischer Werkstoffe
      • Großer Anwendungsbereich
      • Auch geeignet für die Härteprüfung von Schweißnähten
    • Brinell
      • Für Werkstoffe mit grober oder inhomogener Kornstruktur
      • Für große Proben
      • Geeignet für geschmiedete Werkstücke und Gussstücke mit großen, inhomogenen Gefügebestandteilen

         

Ihre Wahl der Härteprüfung wird durch das Gefüge, z.B. die Homogenität des zu prüfenden Werkstoffs, sowie die Art des Werkstoffs, die Größe des Prüfteils und seinen Zustand bestimmt.

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